Département Bouches-du-Rhône

Das Département Bouches-du-Rhône befindet sich im Westen der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur direkt am Mittelmeer. Im Norden grenzt das Département Vaucluse (Avignon) an das Départements Bouches-du-Rhône; im Osten das Département Var (Toulon).

Es ist diese besondere Mischung aus Tradition, kunsthistorischen Schätzen und einmaligen Naturlandschaften, die vielfältiger nicht sein könnten. Und das macht das Département so attraktiv. Mit der Camargue bietet es eine außergewöhnliche Landschaft, die so ganz anders ist, als das, was man von der restlichen Provence kennt: Ein flacher Landstrich, karg, naturbelassen, aber ein Paradies für Vögel. In dem Département Bouches-du-Rhône findet man aber auch wunderbare km-lange Sandstrände, steilwandige Küsten mit schroffen Felsen und mit den Alpilles eine liebliche Bergkette, wo sich eins der größten Olivenanbaugebiete befindet. Eine faszinierende Vielfalt!

Städte wie Arles und Aix-en-Provence bieten ein unglaubliches kulturelles und architektonisches Reichtum, das es zu erkunden gilt. Zeit, sich auf eine kleine Entdeckungsreise durch das Département Bouches-du-Rhône zu begeben...


Städte, Dörfer & ihre Sehenswürdigkeiten

Aix-en-Provence

Aix-en-Provence zählt für die Franzosen zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität. Die Mischung aus Kunst, Kultur und studentischem Flair macht sie nicht nur zur Lieblingsstadt der Franzosen, sondern übt auch auf ihre Besucher einen Reiz aus.

Die Stadt ist aber auch faszinierend, einfach schön. Auf der einen Seite nobel, elegant; zahlreiche prachtvolle Barockpaläste schmücken die Stadt und tragen zum architektonischem Reichtum bei. Auf der anderen Seite viele gemütliche Plätze mit schicken Cafés, die zum Verweilen einladen. Unvergesslich ist auch die Flaniermeile "Cours Mirabeau".

Mit rund 140.000 Einwohnern ist Aix-en-Provence eine relativ kleine Stadt, dennoch gilt sie als intellektuelle und kulturelle Hauptstadt der Provence. So findet einmal im Jahr eins der renommiertesten Opernfestivals statt.


Arles

Arles gehört zu den sehenswertesten Städten der Provence und besitzt zahlreiche antike und romanische Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist eine der bekanntesten Kunststätten Frankreichs und die Schönheit und Fülle der Bauwerke machen Arles zu einer wahren Museumsstadt.

Hervorzuheben sind z. B. das Amphitheater, welches heute noch Schauplatz von Stierkämpfen ist, das antike römische Theater sowie die Kathedrale Saint-Trophime, eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt.

Wer nach Arles reist, sollte genügend Zeit mitbringen, um in Ruhe dieses Kulturangebot genießen zu können.

Arles gilt als das Tor der Camargue. Die mystische Sumpf- und Seelandschaft schließt sich direkt an die Stadt an.


Les Baux-de-Provence

Wer nach Les Baux reist findet eine karge Felslandschaft vor die ganz im Gegensatz zur fruchtbaren grünen Ebene steht. In einmaliger Lage ragt dieser Ort auf einem gewaltigen Felsblock. Häuser wurden in den Felsen gebaut und zahlreiche Grotten haben Spuren einer Besiedlung aus prähistorischer Zeit hinterlassen. Ruinen des Krankenhauses aus dem 18. Jahrhundert, der ehemaligen Windmühle und der Burg sind Zeitzeugen des damaligen Lebens.

Ein Höhepunkt des Besuchs von Les Baux ist der Panoramablick, der sich von den Ruinen der Burganlage bietet. Man hat einen herrlichen Blick über die gesamte Ebene, auf die Wein- und Olivenfelder bishin zum Meer – atemberaubend.


Les Saintes Maries-de-la-Mer

Die Stadt Les Stes Maries-de-la-Mer liegt am äußersten Rand der Camargue und ist voll und ganz auf Touristen ausgerichtet. In der Fußgängerzone liegt ein Souvenirladen neben dem nächsten. War die Stadt einst völlig durch die Sumpflandschaft isoliert, so wird sie heute vor allem in den Sommermonaten um so mehr heimgesucht.

Ein Blick von der Aussichtsterrasse der Wehrkirche lohnt sich. Das man dabei nicht alleine ist, muss einleuchtend sein. Dennoch bietet sich dem Besucher ein schöner Panoramablick auf den Strand, die Dünen, Deiche, Boote und über das weite Meer.

Ein Höhepunkt für die Stadt und ihre Besucher ist die Wallfahrt der Zigeuner, die im Mai und im Oktober in Les Stes Maries-de-la-Mer statt findet.


Salon-de-Provence

Salon-de-Provence spiegelt das typische Bild einer Provence-Stadt wider. Denn genau so stellt man sich die Provence vor: malerische Plätze, unzählige kleine Cafés, enge Gassen, schöne Boulevards, prächtige Häuser, viele Brunnen… Die Stadt hat Schick, ja sogar eine gewisse Eleganz.

Berühmt wurde Salon-de-Provence als Wohn- und Sterbeort des Astrologen Nostradamus (Michel de Notredame). Er liegt in der Kirche "Collégiale St-Laurent" begraben und in seinem Haus in der Altstadt befindet sich heute ein ihm gewidmetes Museum.

Eine weitere Berühmtheit der Stadt ist der Ingenieur Adam de Craponne, der mit der Anlage eines Bewässerungssystem dafür sorgte, dass das Umland fruchtbar wurde und gewinnbringend bepflanzt werden konnte. Salon-de-Provence ist als Zentrum für Olivenverarbeitung bekannt.


St Rémy

St Rémy spiegelt das typische Bild einer Provence-Stadt wider. Denn genau so stellt man sich die Provence vor: Platanen am Straßenrand, malerische Plätze, ein schöner Marktplatz, unzählige kleine Cafés und Bistros, enge Gassen. All' das umgeben von einer blühenden Landschaft. Hier findet man noch Ursprünglichkeit.

Bekannt ist die kleine Stadt aber vor allem aufgrund ihres berühmten Vorgängers Glanum. Das riesige Ausgrabungsfeld zeigt die Reste von gleich drei Städten mit ihren Tempeln und Heiligtümern, denn Glanum stand unter keltischem, griechischem und römischem Einfluss.

Eine weitere Attraktion von St Rémy sind die schönen römischen Denkmäler Les Antiques (Ehrenbogen und Juliermonument).


Tarason

Tarascon liegt auf halber Strecke zwischen Avignon und Arles am linken Ufer der Rhône und gilt als Tor zu den Alpilles. Hoch über der Rhône thront die Burg Tarascon, ein beeindruckendes Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert, durch die Rhône und Wassergräben geschützt. Die Festung mit ihren hohen Fassaden und Türmen ist sehr gut erhalten und stellt ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst dar. Von der Panoramaterrasse hat man einen tollen Blick über die Stadt, die Alpilles bis zum Luberon-Gebirge.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kirche Ste-Marthe in der Altstadt von Tarascon, wo sich die Gebeine der Heiligen Martha befinden sollen. Einer Legende nach hat der Drache „Tarasque“ die Stadt belagert und harmlose Spaziergänger am Rhôneufer verschlungen. Die heilige Martha soll das Tier gezähmt und die Stadt von „Tarasque“ befreit haben.


Natur & Landschaft

Alpilles (Chaîne des Alpilles)

Die kleine Gebirgskette gilt als das Herz der Provence – und das nicht nur, weil sie in der Mitte der Provence liegt. Vielmehr ist es die Vielfalt, die die Alpilles so sehenswert macht. In der Anhöhe ist die Kalksteinkette äußerst karg. Nur ein paar Sträucher wachsen dort. Dagegen gedeihen in den Tälern Oliven, Wein, Auberginen und an den Hängen sieht man Ölbäume und Pinien – im Gegensatz zur Anhöhe eine wahrhaft liebliche Gegend. Neben Ölbäumen und Weinfeldern kommt man immer wieder an alten Bauernhöfen (Mas) vorbei oder an Zypressenhecken, die die Felder, auf denen Blumen wachsen und Obstbäume stehen, gliedern und umgeben.

Obwohl die Alpilles mit 500 Höhenmetern niedrig sind, findet der Besucher zerklüftete Felsen und enge Schluchten. Auch dieser Kontrast macht den Charme des Gebirges aus. Schon Van Gogh erlag dem Liebreiz dieser ganz besonderen provenzalischen Region und wählte die Alpilles als Motiv für zahlreiche Bilder.

Auf der Südseite der Alpilles befindet sich eins der größten Oliven-Anbaugebiete Frankreichs. Hier entsteht eins der besten Olivenöle. In Maussane-les-Apilles kommt man nicht an einer Kostprobe des sagenhaften Olivenöls vorbei.


Camargue

Ganz im Süden der Provence liegt die Camargue. Sie bietet dem Besucher eine außergewöhnliche Landschaft, eine geheimnisvolle Welt, die so ganz anders ist, als das, was man von der restlichen Provence kennt. Land und Wasser wechseln sich hier ab, gehen ineinander über, schaffen eine Sumpf- und Seelandschaft.

Der flache Landstrich mit seiner kargen Pflanzenwelt erscheint auf den ersten Blick langweilig. Doch mit ihren zahlreichen Seen (Étangs) ist die Camargue ein Paradies für Vögel. Über 356 Vogelarten sind hier beheimatet, darunter zahlreiche seltene Arten. Das Wahrzeichen der Camargue ist aber der Flamingo. Den rosafarbenen Wasservogel kann man an vielen Étangs beobachten, wie er mit seinen langen Beinen durch das Wasser stakst.

Ein weiteres Sinnbild der Camargue sind die weißen Camargue-Pferde sowie die schwarzen Stiere, die man in freier Wildbahn findet. Sie wachsen allerdings nur in Halbfreiheit auf – braucht man doch die Pferde auch für den Reittourismus und die Stiere für die provenzalischen Stierkämpfe.

1970 wurde die Camargue zu einem regionalen Naturpark erklärt, um die einzigartige Flora und Fauna zu schützen. Des Weiteren entstand 1975 rund um den Etang de Vaccarès, einer der größten Seen der Camargue, eine strenge Schutzzone. Weite Teile sind für Touristen gesperrt und aufgrund der Sumpflandschaft unbegehbar. So außergewöhnlich die Camargue auch ist, sie ist eine bedrohte Landschaft, der man mit Rücksicht und Respekt entgegentreten muss. Eine Erkundung zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd ist lohnenswert und auf jedem Fall dem Auto vorzuziehen.

In der Camargue unterscheidet man drei verschiedene Landschaftsformen. Die Basse Camargue, die aus weiten Stränden besteht, gefolgt von Dünenlandschaft mit Gräsern, Kräutern und Sträuchern und schließlich den Steppen. Die Moyenne Camargue, mit Sümpfen und kargem Baumbestand. Und die Haute Camargue, die vor allem von der Landwirtschaft für den Reisanbau genutzt wird.