Motorradtouren durch die Provence

 Tourvorschlag 1: Tour durch das malerische Vaucluse-Hochplateau

Von Nyons nach Carpentras

Diese Tour führt durch unterschiedliche, sehr ursprüngliche Naturlandschaften der Provence. Das Vaucluse-Plateau bietet mit weiten Wälder, reizvollen Schluchten, endlosen Korn- und Lavendelfelder und eindrucksvollen Städten eine faszinierende Region, die es zu entdecken lohnt. Fährt man anfangs noch durch eine überwiegend flache Gegend, so wird die Strecke im Verlauf immer hügliger und kurvenreicher und findet mit der Auffahrt zum Mont Ventoux und der malerischen Schlucht Gorges de la Nesque sicher ihren Höhepunkt. Eine abwechslungsreiche Tour, die überwiegend auf verkehrsarmen Landstraßen verläuft.

Tourenverlauf:Nyons - Vaison-la-Romaine - Mont Ventoux - Sault - Gorges de la Nesque - Carpentras
Streckenlänge:120 km
Dauer:Halbtages- bis Tagestour (je nach Dauer der Zwischenstopps)
Reisezeit:April bis Oktober
Bitte beachten: Im Juli und August ist es aufgrund der Ferien sehr voll (und sehr heiß). Wir empfehlen als Reisezeit die Nebensaison, v.a. Frühling und Herbst, die auch vom Klima her sehr angenehm sind.

Nyons – Mont Ventoux (49 km):
Fahrt durch malerische Weinanbaugebiete mit Kurvenspaß am Mont Ventoux

Start der Tour ist Nyons, der Hauptstadt der "schwarzen Oliven". Nyons befindet sich am nördlichen Rand der Provence und gehört zum angrenzenden Département Drôme.

Tipp: Bevor es losgeht, lohnt sich ein Bummel durch die Innenstadt von Nyons mit seinen schönen Arkadengängen. Liebhaber von Oliven und Olivenöl sollten sich eine Flasche des Nyons-Olivenöls oder auch ein Glas der schwarzen Nyons-Oliven mitnehmen. Nicht nur eine Besonderheit dieser Gegend, sondern auch besonders schmackhaft!

Nehmen Sie die Landstraße D538 in Richtung Vaison-la-Romaine und verlassen Sie entlang des Flüsschens Eygues den von Bergen umschlossenen Talkessel. Das milde Klima begünstigt hier den Oliven- und Weinanbau. Entlang der Strecke befinden sich dementsprechend viele, verschiedene Weinbaugenossenschaften. Zur Information: die D538 geht in die D938 über.

Angekommen in Vaison-la-Romaine, einem malerischen Städtchen römischen Ursprungs, passieren Sie die Kreisverkehre in gerader Richtung und fahren so einen nördlichen Bogen um die Innenstadt. Anschließend biegen Sie links auf die Avenue René Cassin und überqueren mittels der Brücke „Pont Neuf“ den Fluss Ouvèze. Beim nächsten Kreisverkehr fahren Sie in östlicher Richtung ein kurzes Stück auf der D977 weiter. Am Ende von Vaison-la-Romaine verbindet die römische Brücke „Pont Romain“ die Innenstadt mit der D977, über die auch heute noch der Stadtverkehrt rollt.

Tipp: Wer Lust auf einen Zwischenstopp in Vaison-la-Romaine hat und z.B. eine der größten römischen Ausgrabungsstätte besichtigen will, der fährt über die kleine Brücke „Pont Romain“, biegt rechts ab und parkt weiter unten auf dem Parkplatz. Von hier kann man gut zu Fuß in die Stadt gehen, aber auch eine schöne Picknick-Pause am Flussufer machen. Dienstag ist Markttag!

Sie folgen weiter der Straße und befinden sich wieder auf der D938. Auf dieser fahren Sie in Richtung Malaucène. Oliven und Weinreben prägen auch hier das Landschaftsbild. Linkerhand taucht der Mont Ventoux auf, mit 1.912 m der höchste Berg der Provence, der ab jetzt immer im Sichtfeld bleiben wird.

Tipp: Von Malaucène erreicht man über die D938/D19 nach ca. 13 km Bédoin. Montag ist in Bédoin Wochenmarkt! Falls Sie Lust auf einen Bummel über einen Markt haben, der alles bietet und dabei nicht zu groß ist oder einfach nur gemütlich einen Café au lait mit Croissant zu sich nehmen möchten, ist ein Zwischenstopp in Bédoin sehr zu empfehlen. Bédoin befindet sich auf der süd-/westlichen Seite des Mont Ventoux.

In Malaucène, am westlichen Rand des Mont Ventoux, biegen Sie auf die D974 ab. Die kurvige Straße schraubt sich jetzt durch bewaldete Strecken den Mont Ventoux hinauf. In den höheren Regionen ähnelt der Berg eher alpinem Gelände, mit immer weniger werdendem Bewuchs. Der Gipfel ist nur mit Steinen und Schotter bedeckt. Neben einer Antenne und einem Militärgelände befindet sich hier noch eine Snack-Bar, die allerdings oft in der Nebensaison geschlossen ist – insgesamt ein eher karger Anblick. Trotzdem lohnt sich die Fahrt, denn man wird am Gipfel mit einem herrlichen 360° Panoramablick belohnt.

Hinweis: Der Mont Ventoux ist bei Radsportlern sehr beliebt (die Tour de France führt regelmäßig über den Berg) und daher eine beliebte Trainingsstrecke. Bergauf sind die Radfahrer natürlich langsamer und benötigen für den schwierigen Anstieg viel Raum. Bei der Abfahrt sind sie um so schneller. Bitte rücksichtsvoll fahren!

Mont Ventoux – Sault (24 km):
Kurvenspaß am Mont Ventoux und Weiterfahrt mit tollem Landschaftspanorama

Nach dem sicher obligatorischen Fotoshooting am Mont Ventoux fahren Sie auf der südlichen Seite die kurvige Strecke abwärts in Richtung Sault (D164). Der Ort liegt malerisch auf einem felsigen Hügel in 766 m Höhe.
Wie ist die Landschaft unterwegs?

In Sault angekommen, bietet sich Ihnen ein wunderschöner Blick über das Tal bis hin zum Mont Ventoux. Zur Lavendelblüte wird Sault von duftenden Lavendelfeldern umgeben – ein besonderes Schauspiel für Augen und Nase.

Tipp: Sault lädt zum Verweilen ein. Das Restaurant Pichoun in Sault bietet eine gute französische Küche.

Sault – Gorges de la Nesque (10 km):
Traumhafte Panoramastraße mit kleinen Tunneln

Die Fahrt wird auf der D942 entlang des Flusses „La Nesque“ fortgesetzt. Nach dem Dorf Monieux geht es durch die bis zu 400 m tiefe Schlucht Gorges de la Nesque. Eine kurvenreiche Strecke, die in der Nebensaison kaum befahren ist und daher sehr viel Spaß macht - nicht nur was den Fahrspaß betrifft, sondern auch landschaftlich.

Mehrere Zwischenstopps sind mit dem Motorrad gut möglich und lohnenswert. So lädt z.B. der Aussichtspunkt „Belvédère“ zu einer Pause ein. Von hier hat man einen guten Blick in die beeindruckende Schlucht.

Gorges de la Nesque - Carpentras (38 km):
Gemütlicher Streckenabschnitt durch Bilderbuch-Landschaft

Nach weiteren 19 km verlassen Sie die kurvige Strecke bei Villes-sur-Auzon und erreichen auf der Landstraße nach weiteren 19 km Carpentras. Als Ziel in Carpentras wird der Parkplatz am „Place de 25 Août“ empfohlen, von dem sich die Innenstadt auf der „Rue de la République“ in wenigen Gehminuten erreichen lässt.

Tipp: Wer Lust auf einen kleinen Snack hat, der geht in die Boulangerie Olivero Blanc. Das ist eine Bäckerei mit leckeren Sandwiches und kleiner Sitzgelegenheit. Die Bäckerei befindet sich an der Ecke Place Charles de Gaules/Place du Colonel Mouret. Freitag ist Markttag! Carpentras bietet einen ausgezeichneten Wochenmarkt auf dem Parkplatz „Parking des Platanes“.


 Tourvorschlag 2: Tour durch das Vaucluse und das Luberon-Gebirge

Von Carpentras nach Cucuron

Diese Tour führt durch zwei wundervolle Naturlandschaften der Provence – das Vaucluse-Hochplateau und das Luberon-Gebirge. Während die Vaucluse-Hochebene auf einer schönen Strecke von Nord nach Süd durchquert wird, führt die weitere Strecke entlang des malerischen Bergrückens des Luberon-Gebirges durch die Schlucht von Lourmarin bis zum südlichen Teil des Luberon. Verwinkelte Schluchten, tolle Ausblicke auf die umliegende Landschaft und charmante Dörfer prägen diese Tour. Eine landschaftlich sehr schöne und ansprechende Tour, die überwiegend durch ländliche Gegend und auf verkehrsarmen Straßen verläuft.

Tourenverlauf:Carpentras - Venasque - Tal der Sénancole/Abtei Sénanque - Gordes - Oppède-le-Vieux - Pont Julien - Lourmarin-Tal - Cucuron
Streckenlänge:89 km
Dauer:Halbtagestour (je nach Dauer der Zwischenstopps)
Reisezeit:April bis Oktober
Bitte beachten: Im Juli und August ist es aufgrund der Ferien sehr voll (und sehr heiß). Wir empfehlen als Reisezeit die Nebensaison, v.a. Frühling und Herbst, die auch vom Klima her sehr angenehm sind.

Carpentras – Venasque (12 km):
Gemütliche Fahrt durch ebenes Gelände bis zum bergigen Teil des Vaucluse-Hochplateaus

Start der Tour ist Carpentras, ein hübsches Städtchen auf halber Strecke zwischen Mont Ventoux und Avignon. In Carpentras starten Sie am Parkplatz am „Place de 25 Août“. Die D4 führt direkt von Carpentras aus dem Stadtzentrum heraus und verläuft über ländliches Gebiet, vorbei an Obstplantagen, Weinfeldern und dem gelbblühenden Garrigue, bis kurz vor Venasque. Das Dorf liegt gut geschützt auf einem Felsplateau und ist teilweise von überhängenden Felsen umsäumt. Bereits von einiger Entfernung hat man einen schönen Blick auf den Ort und die markanten Felsen. Am Fuße des Felsrückens biegen Sie rechts auf die D247, um anschließend links unter einem überhängenden Felsen in das Dorf zu fahren. Aufgrund der exponierten Lage, des schönen Dorfkerns und der befestigten Dorfmauer wurde Venasque mit zu einem der schönsten Dörfer in Frankreich ("ville fleurie") gewählt. Halten Sie sich bei der Durchfahrt am Dorfbrunnen rechts, so erreichen Sie am Ende auf der linken Seite einen Parkplatz vor der Festungsmauer. Es bietet sich Ihnen eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Zu empfehlen!

Venasque – Abbaye de Sénanque – Gordes (17 km):
Reizvolle Fahrt durch bewaldete Schluchten der Vaucluse-Hochebene

Weiter geht die Fahrt auf der D4/D177 in Richtung Gordes. Die Strecke führt kurvenreich durch die schönen Vaucluse-Berge. Über ein schlängeliges, teilweise holpriges Sträßchen geht es durch den Fôret Communale de Venasque, ein Gebiet voller Zwergeichen. Nachdem Sie eine Schlucht durchquert haben, gelangen Sie in den Naturpark „Parc Naturel Régional du Luberon“. Von dort geht es in das Tal der Sénancole zur Abtei Sénanque, einem beeindruckenden Zisterzienserkloster (Hinweis: im Juli besonders schön, da es dann von blühenden Lavendelfeldern umgeben wird). Ungefähr stündlich werden geführte Rundgänge angeboten (Reservierung wird empfohlen). Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, das Kloster individuell zu besichtigen (Achtung Kleiderordnung!). Aus dem Tal geht es wieder hinauf nach Gordes – ein Bilderbuch-Dorf, das man schon von weitem sieht und dessen Anblick beeindruckend ist. Hoch oben thront es auf einem Felsen, schmiegt sich geradezu an diesen und bietet einen phantastischen Blick auf die umliegende Landschaft. In der Nebensaison ist es angenehm ruhig, obwohl sich immer Touristen von Gordes angezogen fühlen. Als Parkplatz eignet sich der Parkplatz „Place du Château“ oberhalb des Zentrums.

Tipp: Im Café „Le Cercle Républicain“ gibt es guten Kaffee und mit Glück ein Plätzchen auf der kleinen Terrasse mit sensationellem Blick auf Gordes und das darunter liegende Tal.

Gordes – Oppède-le-Vieux (19 km):
Panorama-
Fahrt durch das Coulon-Tal bis zum Luberon-Gebirge

Von dem Parkplatz „Place du Château“ in Gordes geht es talwärts in Richtung Goult, ein kurzes Stück auf der D2, dann rechts weiter auf der D104. Vorbei an einer alten Windmühlen à la Don Quixote fahren Sie nach Goult, dann ab Lumières auf der D900 bis Les Baumettes. Biegen Sie dort auf die D29 in Richtung Oppède-le-Vieux ab. Über die D178 fährt man anschließend auf der Straße „Chemin de Sous-Ville“ nach Oppede-le-Vieux, ein kleines Örtchen direkt am Nordrand des Kleinen Luberon. Dieses mittelalterliche Dorf ist für den Autoverkehr gesperrt. Von dem unterhalb gelegenen Parkplatz lässt sich das Dorf in 10 Minuten über eine terrassenartige Parkanlage zu Fuß gut erreichen. Ausgehend von dem „Place de la Croix“ kann man weitere Höhenmeter auf dem teilweisen groben Pflaster in Angriff nehmen. Wenn man bis zur oberen Kapelle aufsteigt, wird man mit einen schönen Blick auf die Landschaft belohnt.

Tipp: In der Nebensaison stellen Motorradfahrer ihre Maschinen direkt im Dorf für einen Stopp ab. In Oppède-le-Vieux ist das „Le petit café“ am „Place de la Croix“ für eine Limonade oder Mittagspause empfehlenswert.

Oppède-le-Vieux – Pont Julien – Loumarin/Cucuron (43 km):
Abwechslunsreiche Fahrt vom Nordrand des Luberon durch das westliche Luberon-Gebirge

Wieder im Sattel führt die Straße vom Parkplatz durch den Dorfkern von Oppède und ein Stück abwärts bis zur Kreuzung, auf der Sie auf die D188 ostwärts in Richtung Ménerbes abbiegen. Der weitere Streckenverlauf führt Sie über die D109 an Lacoste vorbei und über die D108 zu der sehr gut erhaltenen römischen Brücke Pont Julien. Von dort geht es dann in südlicher Richtung auf der D149/D36 vorbei an Bonnieux durch den Luberon und das Lourmarin-Tal (Combe de Loumarin) bis nach Lourmarin. Über Vaugines erreichen Sie Cucuron – das Etappenziel.

Der Streckenverlauf durch das Luberon-Gebirge ist sehr abwechslungsreich, was diese Tour auch so schön macht. So führt die Tour sowohl durch ländliche und flache Gebiete als auch durch kurvenreiche Schluchten, in denen es zum Teil sehr steil bergauf und bergab geht. Auf der Strecke entlang des Gebirgszuges bietet sich immer wieder ein tolles Landschaftspanorama und man kann den Blick weit über die darunterliegende Landschaft schweifen lassen. Neben üppiger Natur passieren Sie aber auch karge Gipfel. Der Luberon vereint Gegensätze, die die Tour spannend machen. Auf der Südseite wird die Steigung wieder weniger und Sie kommen wieder in ländlicheres und flacheres Gebiet. Eine Tour mit Fahrspaß und tollem Panorama!

Tipp: Für eine Stärkung empfiehlt sich das schnucklige Restaurant „Les Temps Modernes“ (Montags/Sonntags Ruhetag) oder das Restaurant „L'Etang“, das in Cucuron an einem großen Wasserbecken gelegen ist.

Wer hier etwas mehr Zeit mitbringt, kann in Cucuron eine Eselswanderung durch das Luberon-Gebirge unternehmen. Als Übernachtungsmöglichkeit bietet sich der Campingplatz „Camping Roumavagi“ an oder die Ferienwohnung „La Ferme au Vabre“.

Wer hier die Tour verlängern möchte, sollte sich am südlichen Rand des Luberon ostwärts halten und bei Vitrolles-en-Luberon über die Passstrecke der D33 den Luberon wieder nordwärts durchqueren. Die Landschaft und die Ockerfelsen bei Rustrel und Rousillon auf der Nordseite des Luberon bieten ein tolles Dauerpanorama.


 Tourvorschlag 3: Tour durch die Gebirgskette der Alpilles

Rundtour ab St. Saturnin-lès-Avignon

Die kleine Gebirgskette gilt als das Herz der Provence, die gerade durch ihre Vielfalt so sehenswert ist. In der Anhöhe ist sie karg – nur ein paar Sträucher wachsen dort. Dagegen gedeihen in den Tälern Oliven, Wein, Auberginen und an den Hängen sieht man Ölivenbäume und Pinien. Obwohl die Alpilles mit 500 Höhenmetern niedrig sind, säumen zerklüftete Felsen und enge Schluchten den Weg. Immer wieder kommt man an charmanten, alten Höfen und Orten vorbei, die zu einem Zwischenstopp einladen. Eine sehenswerte Tour, auf der man nicht nur landschaftlich einiges geboten bekommt, sondern auch kulturell und kulinarisch.

Tourenverlauf:St. Saturnin-lès-Avignon - St. Rémy - Les Baux - Mouriès - St. Saturnin-lès-Avignon
Streckenlänge:100 km (Tourer/Reiseenduro)
Dauer:Halbtagestour
Reisezeit:April bis September/Oktober
Bitte beachten: Im Juli und August ist es aufgrund der Ferien sehr voll (und sehr heiß). Wir empfehlen als Reisezeit die Nebensaison, v.a. Frühling und Herbst, die auch vom Klima her sehr angenehm sind. Für Olivenliebhaber kann der Oktober sehr interessant sein, da dann die Olivenernte startet.

St. Saturnin-lès-Avignon – St. Rémy (30 km)

Start der Tour ist in St. Saturnin-lès-Avignon. Von dort fahren Sie zunächst in Richtung Avignon, dann für ein kurzes Stück auf der D7 entlang der Durance und dann südwärts auf der D7N vorbei an Noves. Von dort geht es in Richtung St. Rémy.

Auf der linken Seite sieht man bereits den Bergrücken der "Alpilles", an dessen Fuß sich die Stadt St. Rémy de Provence befindet. Ein Stopp für einen Bummel durch die typisch provenzalische Stadt ist möglich oder es geht direkt weiter in Richtung Alpilles. Bei der Weiterfahrt kommt man am Ortsausgang an der römischen Siedlung „Glanum“ vorbei.

Tipp: Am Parkplatzhäuschen können Sie in der Nachsaison gut einen Fotostopp einlegen und einen ersten Eindruck von den alten Bauwerken der Siedlung bekommen. Ein Besuch ist natürlich auch möglich!

St. Rémy – Les Baux (11 km)

Auf der D5 kurven Sie durch die Alpilles zunächst in südliche Richtung. Dann biegen Sie auf die D27 ab, um dann nach Les Baux hinaufzufahren, einem imposantes Mittelalterstädtchen mit fabelhaftem Ausblick in den Naturpark Alpilles.

Tipp: Für Olivenöl-Fans gibt es in der Region einige Olivenöl-Hersteller z. B. „Moulin Castellas“ oder „Moulin à huile de Bédarrides“.

In Les Baux gibt es oberhalb des Eingangs einen Parkplatz für Motorräder. Wer möchte, kann hier gemütlich durch das Mittelalterstädtchen bummeln und ein bisschen verweilen. Immer wieder bietet sich Ihnen ein toller Blick in die Alpilles. In der Nebensaison sind auch die Preise human und es ist angenehm leer.

Les Baux – Mouriès (11 km)

Die weitere Tour führt zunächst in Richtung Arles, dann auf die N113 in Richtung Salon-de-Provence. Ziel ist Mouriès, um hier einen gemütlichen Mittagsstopp einzulegen. Den kleinen Ort erreicht man über die D24, die durch St-Martin-de-Crau führt. In Mouriès können Sie eine Pause im „Grand Café du Cours“ machen. Hier gibt es echten Mittagstisch mit Papierserviette, Wurst-Vorspeiseteller „assiette de charcuterie“ mit selbst gemachter Oliven-Tapenade und anschließend die Wurst à la Toulouse mit weißen Bohnen. Zum Schluss noch einen Apfel-Nuss-Kuchen vom örtlichen Konditor. Lecker!

Tipp: Ende September findet in dem malerischen Bilderbuchdorf Mouriès das traditionelle Olivenfest statt - mit Verkostung lokaler Spezialitäten, traditionellen Spielen und einem Straßenumzug mit Volkstänzen und Musik.

Mouriès – St. Saturnin-lès-Avignon (48 km)

Nach einer Pause voller Genuss geht es weiter – zunächst in Richtung Norden (D24) durch viele Olivenplantagen, dann ostwärts vorbei an Orgon und nördlich der Durance durch Caumont-sur-Durance bis wieder nach Saint Saturnin-lès-Avignon.

Tipp: Legen Sie einen Zwischenstopp bei einer der zahlreichen Ölmühlen in den Alpilles ein und kosten Sie von den verschiedenen Olivenölen. Das ist Olivenöl aus der Provence!


 Tourvorschlag 4: Tour durch das Lure-Gebirge

Rundtour ab Sisteron

Das Lure-Gebirge liegt östlich des Mont Ventoux und ist mit 1.827 m seine kleine Schwester. Steilen Nordhängen steht eine sanft ansteigende Südseite mit den für die Provence so typischen Lavendelfeldern gegenüber. Weiter oben findet man endlose Weidelandschaften. Das Lure-Gebirge ist nicht so stark besucht wie der Mont Ventoux und die Natur dadurch unberührter. Von seinem Gipfel bietet sich ein traumhafter Rundumblick auf die Alpen im Norden, den Luberon im Süden und den Mont Ventoux im Westen. Eine schöne Tour durch eine reizvolle Landschaft.

Tourenverlauf:Sisteron - Valbelle - Montagne de Lure - Saint-Étienne-les-Orgues - Sisteron
Streckenlänge:90 km (Tourer/Reiseenduro)
Dauer:Halbtagestour
Reisezeit:April bis September/Oktober
Bitte beachten: Im Juli und August ist es aufgrund der Ferien sehr voll (und sehr heiß). Wir empfehlen als Reisezeit die Nebensaison, v.a. Frühling und Herbst, die auch vom Klima her sehr angenehm sind. Anfang Oktober kommt man in den Genuss eines bunten Herbstwaldes.

Sisteron – Valbelle (12 km)

Start der Tour ist in Sisteron, dem „Tor zur Provence“ am nördlichen Rand der Provence. Die kleine Festungsstadt liegt am Fluss Durance und wird von einem riesigen Kalkfels, dem Rocher de la Baume, überragt. Eng schmiegen sich die Häuser an den Felsen. Hoch oben bewacht eine mächtige Zitadelle die kleine Stadt. Schon alleine die Lage lädt zu einem Bummel durch Sisteron ein.

In Sisteron biegen Sie im Zentrum auf die D53 in Richtung Valbelle ab. Kurz darauf taucht auch schon das Lure-Gebirge („Montagne de Lure“) vor einem auf. Sie halten sich zunächst rechts und fahren auf der D946 die „Route des Noyers“ in Richtung Noyers sur Jabron. Die Streckt führt zunächst ca. 11 km oberhalb des Flusstals Jabron entlang. Lavendelfelder säumen links und rechts die Straße, was zur Blütezeit im Juli sicher sehr schön anzuschauen ist. Sie biegen links auf die D53 wieder in Richtung Valbelle ab. Valbelle selbst ist ein kleines Dorf am Fuße des Lure-Gebirges, welches Sie bei der Tour aber nur passieren.

Valbelle – Lure-Gebirge (25 km)

Die Straße schlängelt sich ohne Mittellinie bergauf und wird kurz hinter dem Ort Valbelle schmaler. Kilometerweise geht es immer leicht ansteigend hinauf ins Gebirge und Sie fahren unzählige Kurven. Die Straße ist gut asphaltiert, teilweise mit losen Kieselsteinchen, und lässt sich gut fahren. Sie führt durch einen dichten Wald und es ist herrlich grün. Hinweisschilder „Montagne de Lure“ geben regelmäßig Auskunft, wie weit es noch bis zum Gipfel ist.

Knapp vor dem höchsten Punkt taucht noch einmal ein Schild „Montagne der Lure“ auf. Nach der letzten Kehre verlassen Sie den Wald und sind auf einmal von einer weitläufigen Weide- und Steinlandschaft umgeben – faszinierend. Von hier haben Sie ein herrliches Panorama und der Pass oberhalb der Baumgrenze bietet einen wunderbaren Blick über das Tal, die umliegende Landschaft und die Berge. Für eine Rast bietet sich an etwas Proviant mitzunehmen, da es hier keine Einkehrmöglichkeit gibt. Sie passieren den Pass „Col du Pas de la Graille“. Dieser verbindet die Orte Valbelle im Nord-Osten und Saint-Étienne-les-Orgues im Süd-Westen miteinander.

Lure-Gebirge – Saint-Étienne-les-Orgues (30 km)

Auf einer breiteren Straße geht es die D113 schwungvoll abwärts und Sie werden merken, dass die Straße wegen des Skitourismus besser ausgebaut ist. In Saint-Etienne-les-Orgues biegen Sie links auf die D951 in Richtung Sisteron ab. Saint-Étienne-les-Orgues ist ein kleiner Ort am Fuße des Lure-Gebirges, umgeben von Garrigue-Feldern, aromatischen Pflanzen und Wäldern.

Saint-Étienne-les-Orgues – Sisteron (33 km)

Die D951 führt Sie entlang des Südausläufers des Lure-Gebirges. Vorbei an Lavendel- und Olivenfeldern geht es zurück nach Sisteron. Bei Sisteron Sud passieren Sie die Brücke zum Ostufer der Durance und fahren auf der D4 parallel zur Autobahn A5 nach Sisteron. Es bietet sich Ihnen ein schöner Blick auf die Altstadt und Zitadelle. Nach dieser schönen, kurvenreichen Tour können Sie in Sisteron oder an der Durance die Beine hochlegen und in einem Café das „Savoir-vivre“ genießen.

Tipp: Ein guter Ausgangspunkt für Touren ins Lure-Gebirge oder als Zwischenstopp ist das Gästehaus „Les Glycines“ in Mison oder die Unterkunft „St. Georges“ in La Motte-du-Caire.


Motorradtour in die Hochprovence

 Tourvorschlag: Vom Bodensee in die Provence

Herbsttour in die Hochprovence: Bodensee – Schweiz – Italien – Frankreich

Der Herbst ist die farbintensivste Jahreszeit. Die Pflanzenwelt verfärbt sich bunt und bietet ein Spektakel für die Sinne. Die Sonne strahlt und es herrschen angenehme Temperaturen. Der Trubel der Sommermonate ist vorbei. Ideal, um mit dem Motorrad für einige schöne Herbsttage in den Süden zu fahren. Diese Tour führt auf motorradfreundlichen Strecken vom Bodensee in die Hochprovence. In 3 ausgefüllten Motorradtagen geht es durch die Schweiz, über Italien nach Frankreich bis in die schön gelegene Stadt Sisteron, das Tor der Provence. Eine landschaftlich sehr schöne und ansprechende Tour, die größtenteils durch ländliche Gegenden, auf Nebenstrecken und verkehrsarmen Straßen verläuft.

Auf dieser Tour legen Sie bis zum Zielort in der Hochprovence täglich zwischen 200-390 km zurück und erleben unterschiedliche, sehr ursprüngliche Naturlandschaften. Eine sehr abwechslungsreiche Tour.

Tourenverlauf:Deutschland (Konstanz), Schweiz (Thurgau - Zürich - Uri - Wallis), Italien (Ortasee, Aostatal, Susatal), Frankreich (Routes des Grandes Alpes - Hochprovence - Sisteron)
Streckenlänge:200-390 km pro Tag
Reisezeit:September/Oktober

Herbsttour vom Bodensee in die Hochprovence

Die Hochprovence (Haute-Provence) ist der nördliche, an die Seealpen grenzende Teil der Provence. Die Landschaft ist ein wenig rauer und deutlich weniger besiedelt als die „klassische“ Provence. Natürlich und von der Sonne reichlich bedacht. Tief eingeschnittene Täler und Schluchten wechseln sich hier mit einsamen Hochebenen ab. Die Gegend eignet sich für abwechslungsreiche Halbtages- und Tagestouren durch grandiose Landschaften.

Es ist Herbst und das Wetter ist immer noch ideal zum Motorradfahren. Mich juckt es in den Fingern bei diesem herrlichen Wetter in den Süden aufzubrechen. So plane ich kurzerhand eine Tour durch die Schweiz, über Italien bis nach Frankreich in die Hochprovence. Dort möchte ich einige schöne Touren durch die Hochprovence machen, bevor es dann wieder zurück an den Bodensee geht.

Tag 1: Von Konstanz bis nach Civiasco (Italien)

Tourenverlauf:Konstanz - Wil - Glarus (N17) - Klausenpass - Altendorf - Andermatt - Furkapass (N19) - Naters/Brig - Simplonpass (N9) - Domodossola (SS30) - Omegna (Ortasee) - Civiasco
Streckenlänge:400 km
Dauer:Tagestour

Von Konstanz starte ich bei herbstlichen Bedingungen in südlicher Richtung vorbei an Wil und Wattwil über den Rickenpass bis Glarus. Weiter auf der N17 geht es ab Linthal bergauf zum Klausenpass. Die weißen Bergsspitzen kündigen schon die winterlichen Vorboten an. Teilweise holprig geht es bis zur Passhöhe. Von dort geht es ca. 30 km abwärts um bei Altendorf Richtung Andermatt abzubiegen. Ich fahre ein Stück auf der Autobahn (Vignettenpflicht) - alternativ kann man auch auf der Landstraße 2 weiterfahren. Da es auf der Strecke öfter Stau gibt, geht es bei Wassen von der Autobahn runter und auf der Landstraße nach Andermatt. Im Anstieg nach Andermatt gibt es gelegentlich Baustellen - Wartezeit einkalkuliert. Bei Hospental biege ich von der Gotthard Strecke Richtung Furkapass (N19) ab. An der Furka-Passhöhe komme ich vom Kanton Uri in den Kanton Wallis. Mit Glück sieht man von dem weit zurückgegangenen Rhonegletscher noch etwas. Unten im Tal kommen ich an den typischen Walliser Holzhäuser vorbei.

Wer möchte, stoppt in Geschinen bei Elmar Gadä auf einen Kaffee (~4,30 Fr) ein. Das Wetter ist angenehm warm und sonnig und wie der Chef des Sportladens und Cafés (und dazu noch stolzer Besitzer einer Harley von ~1970) berichtet, ist das Wallis vom Klima begünstigt. Das kann ich nur bestätigen. Wer hier im deutschprachigen Teil des Wallis übernachten will, findet entlang der Rhône schon viele Herbergsangebote. Interessant sieht auch die 280 m lange Hängebrücke aus, die links über die Lammaschlucht Fürgangen-Mühlebach führt. Ab Brig geht es Richtung Simplonpass, ein Pass mit vielen Tunnels flott überwunden und durch die sehenswerte Gondoschlucht. Auf italienischer Seite geht die Fahrt im Tal Val Divedro abwärts und auf der Schnellstraße (Strada Stadale) SS33 Richtung Domodossola. Ein Stück weiter bei Gravellona biege ich rechts in Richtung Ortasee/Omegna ab. In Omegna muss man durch das Städtchen kurven um rechts am See entlang Richtung Arola weiterfahren zu können. Ziel für heute Civiasco (ca. 15 km vom Ortasee).

Tipp: die Unterkunft Locanda La Genzianella in 13010 Civiasco: einfach, nett & preiswert, WLAN, regionale Küche (z.B. Vorspeisenplatte, Polenta und Pilze, Nachtisch). Buon appetito!

Bitte informieren Sie sich vor der Reise unter www.cols-cyclisme.com/ouverture-cols.htm über die Öffnung der Pässe.

Tag 2: Von Civiasco (Italien) bis zum Col du Mont Cenis

Tourenverlauf:Civiasco/Varello (SP71/SP200) - Biella - Aosta (SS26) - Petit Bernard (D1090) - Sainte-Foy-Tarentaise (D902) - Val d'Isère - Col de l'Iseran - Bessans - Lanslebourg - Col du Mont Cenis (D1006)
Streckenlänge:300 km
Dauer:Tagestour

Bei zunächst trüben Wetter geht es über Nebenstrecken kurvig und hüglig südwestwärts, zunächst nach Varallo, am Fluss Sesia entlang und ab Terame auf der Strada Principale SP71 (später auf der SP200) nach Biella. Die Strecke in den Alpenausläufern ist abwechslungsreich und verkehrsarm (bis auf Biella, wo es den typischen Stadtverkehr gibt). Sie führt vorbei an ausgedienten Schornsteinen und Industriebauten. Besonders schön herbstlich ist das Bergsträsschen danach, welches an Mongrando vorbeiführt, bis ich in Settimo Vittone auf die SS26 Richtung Aosta abbiege. Teilweise kurvig teilweise gerade Landstraße, vorbei an terrassenförmigen Weinanbauflächen, schönen Burgen, beeindruckenden Festungen (z.B. die Festung in Bard) geht es an Aosta vorbei.

Tipp:
Cappuccino-Stop im Café Lord Bryon auf der SS26 zwischen Morgex und der Abzweigung zum Petit Bernard (laut dem freundlichen, deutschsprachigen Barkeeper ist der Herbst eine ruhige Abwechslung zur Hochsaison im Sommer & Winter)

Aus dem Aosta-Tal geht es jetzt über Haarnadelkurven links hoch, durch einen Tunnel und dann das Tal hinauf bis die Bernhardiner auf der Passhöhe des Col du Petit Saint-Bernard (2188 m) auftauchen. Das Wetter ist trocken. Wieder im Tal, kurz vor Bourg St. Maurice, geht es dann vorbei an Seez, an der Talsperre bei Tignes mit dem Lac de Chevril und weiter nach Val d'Isère, einer Skimetropole, die im Herbst einer verlassenen Westernstadt ähnelt. Es fängt an zu regnen und der höchste befahrbare Pass Col de l'Iséran (2770 m) steckt im Nebel bei gefühlten 0 Grad. Die nächste Herberge am Col du Mt. Cenis (2083 m) unterhalb der Stautmauer des Lac de Mont Cenis steuere ich mit Ausblick auf eine warme Dusche an.

Tipp: das Hotel Gran Scala in Gran Croix am Col du Mont Cenis. Abendessen mit Gnocchi, Agnello, Frites - ein Mix aus französisch und italienischer Hausmannskost

Tag 3: Vom Col du Mont Cenis bis nach Sisteron/Mison

Tourenverlauf:Col du Mont Cenis - Susa (SS26) - Oulx - Briancon (N94) - Lac de Serre-Poncon - La Motte-du-Caire (D951) - Mison/Sisteron
Streckenlänge:241 km
Dauer:Halb-/Tagestour

Bei kühlen Bedingungen geht es durch Nebelschwaden den Col du Mont Cenis hinunter bis Susa. Jetzt wieder in Italien fahre ich das Susatal „Val di Susa“ entlang durch Oulx (Tipp: nettes Bistro Bonnville Cafè) und über den Pass Col de Montgenèvre (1854 m) wieder nach Frankreich. Talabwärts sieht man bereits die Festungen von Briancon. Erfreulich sommerliche Wärme macht sich breit. An dem Fluss Durance entlang taucht nach ca. 50 km der Stausee Lac de Serre-Poncon auf. Auf der D954 umfahre ich schön kurvig auf der südlichen Seite die Silouette des Stausees. Bei Les Celliers stoßen die südliche und nördliche Umfahrung des Sees wieder aufeinander. Nach ca. 2 km auf der D900B Richtung Gap biege ich dann links auf die D951 vorbei an Obstplantagen auf die schöne Strecke Richtung La Motte-du-Caire/Sisteron ab. In Sisteron angekommen, bildet die Zitadelle von Sisteron mit dem markanten Felsen auf der anderen Seite der Durance das Tor zur Provence an der Route Napoléon. Die Umgebung von Sisteron eignet sich bestens für Motorradtouren, so dass man hier ein paar Tage einplanen sollte.

Tipp: Übernachtung in dem Gästehaus Les Glycines in Mison oder die Unterkunft St. Georges in La Motte-du-Caire.

Lesertipp von Emilio St.