Die Camargue

Die Camargue: Eine außergewöhnliche Landschaft in der Provence

Willkommen in der faszinierenden Welt der Camargue, einer einzigartigen Region ganz im Süden der Provence, ca. 30 km von Arles entfernt. Sie bietet dem Besucher eine außergewöhnliche Landschaft, eine geheimnisvolle Welt, die so ganz anders ist, als das, was man von der restlichen Provence kennt. Land und Wasser wechseln sich hier ab, gehen ineinander über, schaffen eine Sumpf- und Seelandschaft. Dieses Naturparadies ist ein wahres Juwel für Naturliebhaber, Vogelbeobachter und Kulturinteressierte, denn neben einer einzigartigen Landschaft bietet die Camargue eine faszinierende Pflanzen- und Tierwelt.

Regionaler Naturpark

Die Camargue wurde 1970  zu einem regionalen Naturpark erklärt, um die einzigartige Landschaft, die Tierwelt und das kulturelle Erbe der Camargue zu schützen und zu erhalten. Der Park spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der Feuchtgebiete, der Förderung des ökologischen Gleichgewichts und der nachhaltigen Entwicklung der Region. Des Weiteren entstand 1975 rund um den Etang de Vaccarès, einer der größten Seen der Camargue, eine strenge Schutzzone. Weite Teile sind für Touristen gesperrt und aufgrund der Sumpflandschaft unbegehbar. So außergewöhnlich die Camargue auch ist, sie ist eine bedrohte Landschaft, der man mit Rücksicht und Respekt entgegentreten muss. Eine Erkundung zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd ist lohnenswert und auf jedem Fall dem Auto vorzuziehen.

Vielfalt der Camargue

Die Camargue erstreckt sich über eine Fläche von rund 930 Quadratkilometern und ist berühmt für ihre einzigartige Landschaft, die von weiten Salzwiesen, Lagunen, flachen Seen und endlosen Reisfeldern geprägt ist. Die Region ist von einem Netzwerk aus Wasserwegen durchzogen, das von den Rhône-Deltas und dem Mittelmeer gespeist wird. Dieses einzigartige Ökosystem beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten und ist insbesondere für seine wild lebenden Flamingos bekannt, die in den Lagunen der Region brüten. Beobachten Sie, wie diese majestätischen Vögel in den rosa getönten Gewässern ihre eleganten Tanzschritte aufführen.


Faszinierende Pflanzen- und Tierwelt

Die Camargue beeindruckt durch eine spannende Pflanzen- und Tierwelt. So sind die Salzwiesen mit einer einzigartigen Vegetation bedeckt, darunter Salzkräuter, Tamarisken und seltene Orchideenarten. Der Frühling und der frühe Sommer sind die beste Zeit, um diese blühende Pracht zu erleben.Mit ihren zahlreichen Seen (Étangs) ist die Camargue ein Paradies für Vögel. Über 356 Vogelarten sind hier beheimatet, darunter zahlreiche seltene Arten. Das Wahrzeichen der Camargue ist aber der Flamingo. Den rosafarbenen Wasservogel kann man an vielen Étangs beobachten, wie er mit seinen langen Beinen durch das Wasser stakst.

Ein weiteres Sinnbild der Camargue sind die weißen Camargue-Pferde sowie die schwarzen Stiere, die man in freier Wildbahn findet. Sie wachsen allerdings nur in Halbfreiheit auf – braucht man doch die Pferde auch für den Reittourismus und die Stiere für die provenzalischen Stierkämpfe. Sie sind ein fester Bestandteil der Kultur der Camargue und werden oft bei traditionellen Veranstaltungen und Festen eingesetzt.


Landschaftsformen

In der Camargue unterscheidet man drei verschiedene Landschaftsformen. Die Basse Camargue (südliche Teil der Camargue), die aus weiten Stränden besteht, gefolgt von Dünenlandschaft mit Gräsern, Kräutern und Sträuchern und schließlich den Steppen. Die Moyenne Camargue, mit Sümpfen und kargem Baumbestand. Und die Haute Camargue (nördliche Teil der Camargue), die vor allem von der Landwirtschaft für den Reisanbau genutzt wird.

Die Basse Camargue zeichnet sich durch ihre Nähe zum Mittelmeer aus und umfasst die Küstengebiete, Lagunen, Salzwiesen, Dünen und Strände. Diese Region ist geprägt von Feuchtgebieten, die von zahlreichen Wasserstraßen durchzogen sind und einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Fische und andere Tierarten bietet. Die salzigen Lagunen, wie der Étang de Vaccarès, sind charakteristisch für die Basse Camargue und beherbergen eine Vielzahl von Wasservögeln, einschließlich der berühmten Flamingos.

In der Haute Camargue, dem nördlichen Teil der Camargue in der Provence, werden hauptsächlich Reis und Weizen angebaut. Die Gegend ist bekannt für ihre fruchtbaren Böden, die sich gut für den Anbau von Reis und Getreide eignen. Hier findet man v. a. ausgedehnte Reisfelder, die von einem komplexen Netzwerk aus Kanälen, Dämmen und Bewässerungssystemen durchzogen sind. Die Region profitiert ganz klar von ihrem natürlichen Feuchtgebiet und den Wasserstraßen. Der Anbau von Reis in der Camargue ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung und trägt zur regionalen Identität bei. Der Camargue-Reis, auch als "Riz de Camargue" bekannt, ist für seine Qualität und seinen einzigartigen Geschmack geschätzt und wird in der regionalen Küche vielfältig verwendet.

Zusätzlich zum Reis- und Weizenanbau gibt es in der Haute Camargue auch einige Obstgärten und Weinberge, die Obst wie Äpfel und Trauben für Wein anbauen.


Verschiedene Landschaftsformen, die das Ökosystem dieser Gegend prägen:

Salzwiesen (Marais Salants): Salzwiesen sind eines der charakteristischsten Merkmale der Camargue. Diese ausgedehnten Flächen sind von Salzkräutern und anderen Pflanzen bedeckt, die gut an die salzhaltigen Bedingungen angepasst sind. Sie sind von unzähligen kleinen Kanälen durchzogen, die das salzige Wasser aus den Lagunen und dem Mittelmeer transportieren.

Lagunen (Étangs): Die Camargue ist von einer Vielzahl von Lagunen umgeben, darunter der Étang de Vaccarès und der Étang de Berre. Diese salzhaltigen Wasserflächen sind ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Wasservögeln, darunter Flamingos, Reiher, Störche und Enten.

Reisfelder (Rizières): Die Camargue ist berühmt für ihre Reisfelder, die in den sumpfigen Böden gedeihen. Der Reisanbau ist eine wichtige wirtschaftliche Aktivität in der Region und prägt das Landschaftsbild. Die Reisfelder sind in der Regel von Kanälen und Deichen durchzogen, um die Wasserstände zu regulieren.

Dünen und Strände: Die Küstenlinie der Camargue erstreckt sich entlang des Golfs von Lyon und bietet breite Sandstrände und Dünen. Diese Küstenlandschaft ist nicht nur bei Badegästen beliebt, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für Küstenvögel und Meereslebewesen.

Marschland (Marais): Die Camargue beherbergt Marschlandgebiete, die von Schilfrohr und anderen Feuchtgebietpflanzen dominiert werden. Diese Gebiete bieten einen wichtigen Lebensraum für Wasservögel und andere Tierarten.

Wälder (Forêts): Obwohl die Camargue hauptsächlich aus Feuchtgebieten besteht, gibt es auch einige Waldgebiete, in denen Kiefern und andere Bäume wachsen. Diese Wälder bieten Schutz für Wildtiere wie Wildschweine und Rehe.

Salzgärten (Salins): In einigen Teilen der Camargue werden Salzgärten betrieben, in denen Meersalz gewonnen wird. Diese Gärten sind durch Kanäle und Dämme angelegt und erzeugen hochwertiges Meersalz, das in der regionalen Küche geschätzt wird.

Die Camargue in der Provence ist zweifellos ein Ort von unvergleichlicher Schönheit und kulturellem Reichtum. Ob Sie die Tierwelt bewundern, traditionelle Feste erleben oder einfach nur die Ruhe der Natur genießen möchten, die Camargue hat für jeden etwas zu bieten. Machen Sie sich auf den Weg in dieses Paradies und erleben Sie die unvergessliche Magie der Camargue!