Département Vaucluse

Das Département Vaucluse befindet sich im Südosten von Frankreich in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur (kurz PACA). Es liegt im Landesinneren. Dennoch ist das Mittelmeer mit seinen Stränden gut erreichbar. Seinen Namen hat das Département von dem gleichnamigen Ort "Fontaine-de-Vaucluse" bekommen. Im Westen und Süden begrenzen die beiden Flüsse Rhône und Durance das Département.

Das Département Vaucluse gehört sicherlich zu den kleinsten Départements der Region, trotzdem schlägt hier für viele das wahre Herz der Provence. Und das hat seinen Grund. In keinem anderen Département findet man so eine Vielfalt an Natur und Kultur. Hier trifft man auf all' die Dinge, die für die Provence stehen und so typisch für diese sind: Lavendelfelder, malerische, pittoreske Dörfer, historische Städte, provenzalische Märkte, Wein, Oliven, Trüffel und nicht zu vergessen - einmalig schöne Naturschauspiele. Zeit, sich auf eine kleine Entdeckungsreise durch das Département Vaucluse zu begeben...


Städte, Dörfer & ihre Sehenswürdigkeiten

Apt

Das kleine Städtchen Apt liegt zwischen dem malerischen Vaucluse-Hochplateau und dem Luberon-Gebirge. Unter dem Namen Apta Julia war die Stadt einst eine sehr wohlhabende Kolonie des Römischen Reiches. Sie lag an einer der wichtigsten Straßen, der Via Domitia, über die viele Reisende und Händler kamen und in der Stadt Station machten. Leider sieht man heute nichts mehr von den Römerschätzen, da sie in einigen Metern unter der Erde verborgen liegen.

Apt hat eine hübsche Altstadt, die den Besucher zum Bummeln und Verweilen einlädt, aber auch entdeckt werden will. So bietet z. B. die Kathedrale Sainte-Anne ein eindrucksvolles Beispiel provenzalischer Kirchenbaukunst. Hier wurden verschiedene Baustile miteinander kombiniert, vor allem der romanische und der barocke. Daneben lohnt sich der Besuch der Kapelle, in der die Reliquien der Heiligen Anna untergebracht sind, sowie der Krypta.

In Apt befindet sich des Weiteren das Büro des regionalen Naturparks "Maison du Parc Naturel Régional du Luberon" sowie ein Museum mit Ausgrabungsfunden aus Apt und Umgebung.

Apt ist von vielen Obstplantagen und Weinreben umgeben. Die verschiedenen Obstsorten werden zu köstlichen Konfitüren und kandierten Früchten verarbeitet und in zahlreichen Konfiserien zum Kauf angeboten. Apt gilt als "Welthauptstadt der kandierten Früchte". Ein Besuch einer Konfiserie inklusive Kostprobe wird daher sehr empfohlen.


Avignon

Wenn man Avignon zum ersten Mal sieht, könnte man meinen, man sei im Mittelalter. Eine imposante 4,5 km lange, mit Türmen besetzte Stadtmauer umgibt die Stadt. Dahinter verbirgt sich allerdings eine charmante Kleinstadt mit schönen mittelalterlichen Häusern, malerischen Plätzen und verwinkelten Gassen.

Avignon ist reich an Geschichte und Gebäuden. Bekannt ist Avignon aber vor allem durch den Papstpalast aus dem 14. Jahrhundert, der die Stadt überragt und die Brücke St. Bénézet. Beides wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Jedes Jahr im Juli verwandelt sich die Stadt in eine große Bühne. Theaterleute, Musiker und Tänzer aus aller Welt kommen nach Avignon zum großen Theaterfestival. An jeder Ecke präsentieren sie ihr Können.


Beaumes-de-Venise

Das charmante Dörfchen Beaumes-de-Venise liegt im Département Vaucluse am Fuße der kleinen Bergkette der Dentelles de Montmirail. Diese ist es auch, die den Ort vor dem berüchtigten Mistral, einem starken Wind aus Nordwest, schützt. Den Namen verdankt das Dorf den nahen Grotten (Bauma, Les balmes), die einst als Behausung für die Bewohner dienten. Sehenswert sind dabei vor allem die prähistorischen Grotten “Grottes d'Ambrosi” sowie die Höhlen “Rocalinaud”.

Das Dorf Beaumes-de-Venise schmiegt sich geradezu an den Hügel und so ist es nicht verwunderlich, dass man immer mal wieder eine Steintreppe hinauf- oder hinabgehen muss. Hoch oben auf dem Hügel thronen die Überreste einer mittelalterlichen Burg. Einen Besuch wert sind auch die Kirche aus dem 16. Jh. sowie der Brunnen aus dem 17. Jh. Dieser steht unter Denkmalschutz.

Kurz vor Beaumes-de-Venise trifft man auf die romanische Kapelle Notre-Dame-d'Aubune aus dem 12. Jh., die mit einem wunderschönen Glockenturm geschmückt ist.

Bekannt ist Beaumes-de-Venise vor allem durch den Weinanbau. Ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche dient diesem und so ist Beaumes-de-Venise von Weinbergen umgeben. Auf großen Terrassen wird u. a. die Muskatellertraube angebaut. Der Muskatwein “Muscat de Beaumes-de-Venise” ist über die Ländergrenzen hinweg bekannt und wird als Apéritif getrunken.


Bédoin

Zwischen Weinfeldern und Kirschbäumen liegt am Fuße des Mont Ventoux das malerische Örtchen Bédoin. Schon von weitem sieht man die große Kirche, die das Dorf überragt. Sie stammt aus dem 17. Jh. und ist im jesuitischen Stil des Barock gebaut. Ein Besuch der kleinen Ortes lohnt sich vor allem Montags. Dann ist Wochenmarkt. Neben firschem Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze, Oliven, Olivenöl und Wein werden Bekleidung, Stoffe, Töpferwaren, Tischwäsche, Schmuck und vieles mehr zum Verkauf angeboten. Es macht einfach Spaß über den Markt zu bummeln, mal hier und mal da zu probieren und mit dem ein oder anderen Händler ein Schwätzchen zu halten.

Bekannt ist Bédoin vor allem bei Radfahrern, denn es gilt als idealer Ausgangspunkt für die Fahrt zum Mont Ventoux. Immerhin liegt es noch auf 300 m Höhe. Bis zum Mont Ventoux sind es von Bédoin noch rund 22 km und 1.600 Höhenmeter, die man zu meistern hat.


Carpentras

Carpentras liegt im wunderschönen Département Vaucluse auf halbem Weg zwischen Avignon und dem Mont Ventoux. Umgeben von Weindörfern ist die Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern Hauptort der Gegend.

Schon früh galt die Stadt als Handelsstadt und wird auch heute diesem Ruf gerecht. Die fruchtbare Gegend rund um Carpentras ermöglicht den Anbau von Gemüse und Früchten, insbesondere Trauben, Kirschen und Erdbeeren, die jeden Freitag auf dem Wochenmarkt verkauft werden.

Bekannt ist Carpentras aber vor allem als wichtigster Handelsort der Region für den „schwarzen Diamanten“, den Trüffel. Neben Apt bietet die Stadt von November bis Februar den größten Trüffelmarkt. So reisen Einkäufer aus ganz Frankreich nach Carprentas, um die frisch geernteten Trüffel zu erwerben.

Mit der gotischen Kathedrale St Siffrein, der Synagoge, die an der Stelle des Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert errichtet wurde sowie dem römischen Ehrenbogen hat Carpentras hat auch einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten.


Cavaillon

Cavaillon gehört zu den typisch provenzalischen Städtchen und liegt im Département Vaucluse am Fuße des Hügels St.-Jacques. Ein Spaziergang zu diesem lohnt sich, denn es erwartet den Besucher ein tolles Panorama. Es bietet sich nicht nur ein schöner Blick auf die Stadt, sondern man hat auch eine fantastische Aussicht auf das Luberon-Gebirge, die Alpilles, in das Tal der Durance bis hin zum Mont Ventoux (bei guter Sicht). Auf dem Hügel selbst thront die romanische Kapelle St-Jacques aus dem 12. Jahrhundert.

Die Stadt gilt als Heimat der Cavaillon-Melone, einer runden, süßen, aromatisch duftenden orangefarbenen Melone. Sie wird neben anderem Obst und Gemüse rund um Cavaillon angebaut, denn es herrschen hier ideale Bedingungen. Jedes Jahr findet im Juli das Festival der Melone statt.

In Cavaillon selbst kann man die Kathedrale St.Véran besichtigen sowie die prachtvolle Synagoge, die im ehemaligen Judenviertel zu finden ist.


Gordes

Das kleine Dorf Gordes zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. In 635 m Höhe thront es auf einer Felskuppe, schmiegt sich geradezu an den Berg und bietet seinen Besuchern einen traumhaften Blick auf die umliegende Gegend. Aber nicht nur die Lage, sondern auch die verwinkelten Gassen, Treppchen, Gewölbe und Kunsthandwerksläden üben einen besonderen Reiz aus und ziehen immer mehr Besucher an.


L'Isle-sur-la-Sorgue

Zahlreiche Flussarme der Sorgue durchziehen das ehemalige Fischerdorf l'Isle-sur-la-Sorgue und prägen das Stadtbild. Wo man auch hinschaut, sieht man Brücken, die die kleinen Inseln miteinander verbinden. Boote durchqueren schmale Kanäle oder liegen vor den Häusern und warten auf ihren nächsten Einsatz. An der Flussseite stehen zahlreiche Platanen und es macht einfach Spaß durch die engen Gassen zu schlendern oder in eins der gemütlichen Cafés zu sitzen. Die kleine Stadt sieht sich gerne als „Klein-Venedig“ der Provence.

L'Isle-sur-la-Sorgue ist vor allem bei Trödel- und Antiquitätenliebhabern bekannt. Es gibt zahlreiche Antiquitätengeschäfte sowie Galerien und zweimal im Jahr (Ostern und Mitte August) findet ein riesiger Antik- und Trödelmarkt statt.


Malaucène

Der kleine Ort Malaucène liegt im Département Vaucluse westlich des Mont Ventoux. Für viele Reisende, die den Mont Ventoux mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto erkunden wollen, stellt Malaucène den idealen Ausgangsort dar. Das Städtchen hat aber auch einiges zu bieten und so sollte man genügend Zeit einplanen, um in Ruhe Malaucène erkunden zu können.

Die Häuser schmiegen sich in konzentrischen Kreisen an einen Hügel, auf dessen Spitze sich eine Aussichtsplattform befindet. Über enge Gassen aus Kopfsteinpflaster gelangt man schließlich auf die Plattform. Von hier hat man einen wunderschönen Panoramablick auf den Ort, den Uhrturm aus dem 16. Jh., die Kirche St-Michel-et-St-Pierre und die umliegende Landschaft. Eine Info-Tafel gibt genaue Auskunft, auf welche Gebirge man blickt und so kann man am höchsten Punkt von Malaucène in aller Ruhe verweilen und die Aussicht genießen.

Verlässt man die Plattform über die kleine Gasse wieder, blickt man auf die Kirche St-Michel-et-Saint-Pierre. Sie war einst Teil der Stadtmauer von Malaucène. Von außen ist das Bauwerk aus dem 14. Jh. daher sehr schlicht gehalten. Ihr einziges Schmuckstück ist das spitzbogige Portal und die beeindruckende Orgel aus dem 18. Jh.

Am Fuße des Hügels, umgeben von Platanen, gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, die sich entlang der alten Stadtmauer angesiedelt haben. Zwei Tore der Stadtmauer sind erhalten. Sehenswert ist auch das alte Waschhaus (Lavoir), welches sich mitten auf dem Platz des heutigen Wochenmarktes befindet.

Malaucène ist vielleicht nicht das typische touristische Städtchen, aber das macht den Ort gerade auch irgendwie charmant und sehenswert.


Orange

Orange gilt als das „Tor zur Provence“ und liegt ca. 25 km nördlich von Avignon. Eine Kleinstadt, die ihren Besuchern vor allem kunsthistorische Schätze und archäologische Funde bietet. So ist das römische Theater das besterhaltene in Europa und das einzige, dessen Wand vollständig erhalten blieb. Ein weiteres wichtiges Monument ist der gut erhaltene und schöne Triumphbogen.


Pernes-les-Fontaines

Die kleine Stadt Pernes-les-Fontaines liegt im Département Vaucluse zwischen Carpentras und L'Isle-sur-la-Sorgue. Obwohl sie kleiner als Ihre bekannten Nachbarstädte ist, lohnt sich ein Besuch. Denn Pernes-les-Fontaines bietet nicht nur eine wunderschöne charmante Altstadt, sondern ist darüberhinaus auch reich an einem außergewöhnlichen architektonischen Erbe.

Über die Altstadt von Pernes-les-Fontaines verteilen sich 40, teilweise sehr schön skulpturierte, Brunnen. Diesen verdankt die Stadt auch ihren Beinamen (Fontaines). Bei einem Rundgang durch die Stadt muss man aber die Augen offen halten, um auch wirklich alle 40 Brunnen zu sehen. Denn diese sind mal größer, mal kleiner, befinden sich in kleinen Gässchen oder an einem schattigen Platz...

Wie viele andere Orte auch, besitzt Pernes-les-Fontaines noch Überreste einer imposanten Stadtmauer, in diesem Fall drei beeindruckende Stadttore aus dem 14. und 16. Jh. Sehenswert ist auch der Tour Ferrande, ein ehemaliger Wohnturm aus dem 13. Jh., in dem man wunderschöne Wandmalereien findet. Weitere sehr sehenswerte Monumente sind die Kirche Notre-Dame-de-Nazareth mit ihrer schlichten Fassade, die Kapelle Notre-Dame-des-Graces, die Markthalle aus dem 17. Jh. sowie einige schöne Stadtpalais.

Pernes-les-Fontaines – eine kleine Stadt, die den Charakter eines provenzalischen Dorfes behalten hat.


Roussillon

Roussillon bietet dem Besucher ein besonderes Farbspiel. Hier, wo einst die Ockerindustrie florierte, findet man eine Landschaft in den unterschiedlichsten Ockertönen vor – von einem strahlenden Gelb bishin zu einem leuchtenden Rot. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten machen den Anblick unvergesslich. Es ist nicht nur diese Farbenvielfalt, sondern auch die Farbintensität, die den Besucher begeistert.

Nicht nur die Landschaft schwelgt in den Ockerfarben, sondern auch die Häuser von Roussillon haben die Farbpalette der Natur aufgegriffen. So ist es ein Genuss, durch die Gassen zu spazieren und die Häuser zu bewundern. Einen schönen Blick auf das Dorf bietet sich von der Straße, die zu den Ockersteinbrüchen führt.

Die abgebauten Steinbrüche der Ockerfelsen haben eine bizarre Landschaft geschaffen, die man am besten auf einer Wanderung erkundet.


Rustrel

Rustrel liegt nur einige Kilometer östlich von Roussillon. Auch hier florierte einst die Ockerindustrie und hinterließ eine bizarre Landschaft von abgebauten Steinbrüchen in den unterschiedlichsten Ockertönen – von einem strahlenden Gelb bishin zu einem leuchtenden Rot. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten machen den Anblick unvergesslich. Es ist nicht nur diese Farbenvielfalt, sondern auch die Farbintensität, die den Besucher begeistert.

Nicht nur die Landschaft schwelgt in den Ockerfarben, sondern auch die Häuser von Rustrel haben die Farbpalette der Natur aufgegriffen.

Die Umgebung von Rustrel eignet sich sehr gut zum Wandern. Der so genannte „Colorado Provençal“ ist allerdings aufgrund von Bodenerosionen geschlossen und somit für Wanderer nicht mehr zugänglich.


Sablet

Das kleine Dorf Sablet gehört zu den schönen Felsendörfern der Dentelles de Montmirail und liegt ganz in der Nähe des Ortes Séguret. So klein Sablet auch ist - ein Spaziergang durch das Dorf lohnt sich. Denn hier trifft man auf ein uriges provenzalisches Dorf. Die Häuser reihen sich gleichmäßig um einen Hügel, auf dessen Kuppe eine kleine Kirche herausragt. Sablet hat vielleicht touristisch nicht viel zu bieten, aber bei einem Bummel durch die Gassen von Sablet tauchen Sie in das provenzalische Leben und den einzigartigen provenzalischen Flair ein.

An den Hängen der Dentelles de Montmirail, in der Weinregion Côte du Rhône, befinden sich die Weinberge von Sablet. Weinkenner schätzen die Weine des Dorfes, die Côtes du Rhône Villages Sablet AOC.


Séguret

Das kleine Dorf Séguret zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Es liegt inmitten von Weinbergen und Olivenhainen am Fuße eines Hügels und thront über der Ebene des Comtat (Grafschaft). Ein Besuch, sei es auf der Durchreise nach Vaison-la-Romaine, lohnt sich. Denn hier kann man abseits der Touristenströme in die Provence eintauchen.

Durch die zwei Tore der noch gut erhaltenen Stadtmauer betritt man den Ort. Enge, malerische Gassen aus Kopfsteinpflaster führen durch das Dorf mit seinen hübschen, sehr gut restaurierten Häusern. So klein Séguret auch ist, es hat einiges an Schmuckstücken zu bieten - eine Schlossruine, ein Glockenturm, eine Kirche aus dem 17. Jh., ein altes Waschhaus, ein Brunnen im barocken Stil... Vom Platz der Kirche bietet sich den Besuchern ein schöner Ausblick über das Rhône-Tal, die umliegenden Dörfer bis hin zu den Dentelles de Montmirail.

Séguret hat sich zu einem wahren Künstlerdorf entwickelt. So kann man nicht nur in einigen Häusern Kunstobjekte erwerben, sondern auch an verschiedenen künstlerischen Projekten/Kursen teilnehmen. 


Vaison-la-Romaine

Vaison-la-Romaine liegt am Ufer des Flusses Ouvèze im Département Vaucluse. Auf der einen Seite dieses kleinen Flüsschens findet der Besucher eine der bedeutendsten und größten Ausgrabungsstätten Frankreichs vor. Auf der anderen Seite erhebt sich die mittelalterliche Oberstadt mit der stark befestigten Burg des Grafen von Toulouse.

In Vaison-la-Romaine, wo einst die Römer siedelten, befinden sich praktisch unter jedem Haus antike Hinterlassenschaften. Ein Teil wurde freigelegt und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausgrabungsfelder vermitteln heute ein lebendiges Bild der römischen Zeit. So können Reste von prächtigen Privathäusern reicher römischer Bürger, Thermalbäder, das antike Theater, Mietshäuser, eine Geschäftsstraße und vieles mehr besichtigt werden. Im archäologischen Museum besteht die Möglichkeit, sich u. a. gefundene Statuen, vor allem die berühmten Kaiser-Statuen, Skulpturen und Töpferwaren anzuschauen.

Die römische Brücke stellt eine weitere Sehenswürdigkeit von Vaison-la-Romaine dar. Sie ist seit ihrer Entstehung im 1. Jahrhundert n. Chr. in Betrieb. Auch heute ist sie noch für den Autoverkehr und die Fußgänger freigegeben. Über die Brücke gelangt man in die mittelalterliche Oberstadt, die teilweise sehr verfallen ist. Trotzdem sollte sich der Besucher ein bisschen Zeit nehmen, denn auch hier stößt man auf einige sehenswerte Schätze.


Venasque

Der kleine Ort Venasque liegt im Département Vaucluse und zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Es sind nicht nur die zahlreichen idyllischen kleinen Plätze, die das Dorf so malerisch machen, sondern vor allem seine besondere Lage. Hoch oben thront Venasque auf einem Kalkfelsen und bietet von dort ein zauberhaftes Panorama auf die umliegende Terrassenlandschaft und auf den Mont Ventoux. Diese Lage auf einem Felsvorsprung lässt Venasque das ganze Jahr über in einem außergewöhnlichen Licht erscheinen.

Venasque ist von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, zu der auch drei befestigte Türme, die so genannten “Tours Sarrasines”, zählen. Sie liegen am höchsten Punkt des Dorfes und sind noch sehr gut erhalten. Geht man durch eins der Tore, gelangt man direkt zu einer kleinen romantischen Gasse, die entlang der Befestigungsreste führt.

Sehenswert ist auch die kleine Kirche Notre-Dame. Sie verfügt über einen geschnitzten Altaraufsatz aus dem 17. Jh. Die Kirche wurde mehrfach umgestaltet und beinhaltet mit dem Baptisterium eine Taufkirche aus frühchristlicher Zeit. Die Taufkapelle entstand wahrscheinlich im 6. Jh. und wurde im 11. Jh. erneuert oder teilweise umgebaut.


Natur & Landschaft

Dentelles de Montmirail

Westlich des Mont Ventoux, dem höchsten Berg der Provence mit 1.912 m, liegen die Dentelles de Montmirail. Im direkten Höhenvergleich mit dem Mont Ventoux erscheint diese Bergkette klein und bescheiden. Das ist aber auch alles, denn die Dentelles de Montmirail haben ihren Besuchern einiges zu bieten. Ein Grund sich dieses Bergmassiv näher anzuschauen.

Die Dentelles de Montmirail erstrecken sich über 8 km quer durch die Landschaft. Dabei schwankt die Höhe der Bergkette und hat mit ca. 730 m die höchste Erhebung. Es sind vor allem die spitzen, in der Form bizarren Kalkfelsen, die so typisch für diese Bergkette sind. Man könnte meinen, eine Ansammlung von kleinen Felsen vorzufinden, die sich nicht zu einem großen Fels zusammen tun wollten. Teilweise werden die Felsen mit “Zähnen” verglichen. Blickt man von weitem auf sie, so könnte man sie durchaus mit einem Gebiss und seinen spitzen Zähnen vergleichen.

Sind die Spitzen der Dentelles de Montmirail noch kahl, so wachsen weiter unten Pinien, Eichen und Kräuter bis sie ganz am Fuße satt begrünt, ja geradezu lieblich sind. An den Hängen wachsen Früchte und Weine und so wundert es nicht, dass sich einige der bekanntesten Weinorte am Fuße der Dentelles befinden: Sablet, Beaumes-de-Venise, Gigondas… Hinzukommen die sehr schön restaurierten Felsendörfer, die neben der schönen Landschaft einen Ausflug in die Dentelles de Montmirail abrunden.

Beliebt sind die Dentelles de Montmirail besonders bei Wanderern und Kletterern. Sie bieten etwas für jeden Geschmack und Schwierigkeitsgrad und belohnen mit einer wunderschönen Aussicht.


Gorges de la Nesque

Zwischen dem Mont Ventoux und dem Vaucluse-Hochplateau erstreckt sich die reizvolle Schlucht der Nesque. Sie stellt für viele Urlauber ein Höhepunkt im Norden der Provence dar. Sind ihre Schluchten vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die Verdon-Schlucht, so erhält man doch ein ganz ähnliches Naturerlebnis

Eine kleine Landstraße zwischen Villes-sur-Auzon und Sault führt durch die Berglandschaft. Zu Beginn sind die Schluchten sanft, fast lieblich und dicht bewaldet. Je mehr Strecke man aber hinter sich lässt, desto schroffer und karger wird die Gegend.

Man durchfährt beeindruckende Streckenabschnitte, hindurch durch kleine Tunnel und trifft immer wieder auf zahlreiche Haltepunkte, die einen traumhaften Blick auf die Schlucht ermöglichen. Es ist erstaunlich, welch' breite Schlucht der Fluss Nesque im Laufe der Zeit in das Kalkmassiv gegraben hat. Am Aussichtspunkt angekommen, bietet sich dem Besucher ein grandioser Blick auf den gegenüberliegenden Felsen, den 872 m hohen Rocher du Cire, und in die 300 m tiefer gelegene Schlucht.

In der Nebensaison ist man hier fast allein unterwegs. Last- und Wohnwagen kommen durch die Tunnel nicht hindurch. So kann man in aller Ruhe dieses Naturerlebnis genießen. Die Nesque-Schlucht ist mit ihrer wenig befahrenen Panoramastraße besonders bei Rad- und Motorradfahrern beliebt. Aber auch für Wanderer ist sie ein unvergessliches Erlebnis.


Luberon

Die Landschaft des Luberon gehört zu den eindruckvollsten der Provence und wurde von der UNESCO zu einem Biosphärenreservat („Réserve de la Biosphère“) erklärt. Zerklüftete Felsen, wilde Schluchten, karge Gipfel, aber auch üppige Natur wie Pinienwälder, Lavendel- und Weinfelder prägen das Landschaftsbild des Luberon. Malerische Dörfer haben sich an den Felshängen angesiedelt und drängen sich an den Berg.

Der Luberon, ein langgestreckter 60 km langer Bergrücken, besticht mit Ursprünglichkeit und Natur. Er ist ein Paradies für Wanderer, Fahrradfahrer und Naturliebhaber, die weg vom Massentourismus die Provence entdecken wollen. Bei Wanderungen auf einsamen Pfaden durch eine fast menschenleere Region kann man die einzigartige Atmosphäre genießen. Zwischen Cavaillon und Forcalquier verläuft der einzige durchgängige Radweg der Provence.

Das Gebirge verläuft in Ost-West-Richtung und wird von der Schlucht von Lourmarin durchtrennt. Man spricht vom Kleinen Luberon im Westen und vom Großen Luberon im Osten. Der Große Luberon hat seinen höchsten Punkt mit dem Mourre Nègre bei 1.124 m. Der Kleine Luberon ist lediglich 726 m hoch.


Mont Ventoux

Mit 1.912 m überragt der Mont Ventoux die Gegend rund um Carpentras und ist damit der höchste Berg in dieser Region der Provence. Er liegt in den provenzalischen Voralpen zwischen Malaucène im Westen und Sault im Südosten.

Über 1000 Pflanzenarten und 100 Vogelarten sind auf dem „Berg der Winde“ beheimatet. 1994 wurde daher der Mont Ventoux zu einem Biosphärenreservat („Réserve de la Biosphère“) von der UNESCO erklärt, um diese einmalige Naturlandschaft zu schützen.

Der Mont Ventoux ist ein beliebtes Ausflugsziel und übt einen großen Reiz auf die Besucher aus. Neben der außerordentlichen Pflanzen- und Vogelwelt, bietet er dem Besucher eine unglaubliche Aussicht vom Gipfel. Bei gutem Wetter kann man gleichzeitig das Mittelmeer, den höchsten Gipfel der Alpen sowie die Pyrenäen sehen.

Drei unterschiedliche Straßen führen den Mont Ventoux hinauf. Auf dem Weg nach oben durchquert man verschiedene Klima- und Vegetationszonen. Am Fuße des Berges trifft man auf eine typisch mediterrane Vegetation mit Obstplantagen und Weinbergen. Dann begegnet man wunderschönen Buchen-, Eichen-, Kiefer- und Lärchenwäldern, später riesigen Mohnfeldern. Der Gipfel selbst gleicht einer Mondlandschaft. Hier wächst nichts. Der Aufstieg zum Gipfel lohnt sich vor allem im Frühling, wenn alles in Blüte steht – ein Erlebnis der besonderen Art.


Ockerfelsen

Die Ockerfelsen von Roussillon und Rustrel bieten dem Besucher ein besonderes Farbspiel. Hier, wo einst die Ockerindustrie florierte, findet man eine Landschaft in den unterschiedlichsten Ockertönen vor – von einem strahlenden Gelb bishin zu einem leuchtenden Rot. Zahlreiche Nuancen des Ockertons sowie das Spiel von Licht und Schatten machen den Anblick unvergesslich. Es ist diese Farbenvielfalt, aber auch die Farbintensität, die den Besucher begeistert.

Nicht nur die Landschaft schwelgt in den Ockerfarben, sondern auch die Häuser der Dörfer haben die Farbpalette der Natur aufgegriffen. So ist es ein Genuss, durch die Gassen der Ortschaften zu spazieren und die Häuser zu bewundern.

Die abgebauten Steinbrüche der Ockerfelsen haben eine bizarre Landschaft geschaffen, die man am besten auf einer Wanderung erkundet.


Vaucluse-Hochebene

Zwischen dem Mont Ventoux im Norden und dem Luberon im Süden erstreckt sich das malerische Vaucluse-Hochplateau. Es ist kleiner als der Luberon, bietet dem Besucher aber eine ebenso herrliche und ursprüngliche Naturlandschaft. Weite Wälder, wilde Kräuter, Korn- und Lavendelfelder, klare Wasserläufe charakterisieren das Aussehen dieser Gegend.

Das Vaucluse-Hochland ist zwar bergig, doch die Höhenzüge sind sanft und somit ist es nicht zu steil, um kleine, uralte Bergdörfer, verfallene Burgruinen und alte Kirchen auf Wanderungen zu entdecken. Auch hier findet man abseits der Massen Ruhe und Stille.

Einige eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten ziehen aber dann doch mehr Besucher in die Region als es der Luberon vermag. Eines der bekanntesten Naturdenkmäler ist die Fontaine-de-Vaucluse (Quelle der Sorgue), die größte Quelle Frankreichs. Daneben sind das romanische Zisterzienserkloster Sénanque, das Renaissance-Schloss von Gordes oder Roussillon und seine Ockersteinbrüche starke Anziehungspunkte für Touristen.

Der Vaucluse ist eine ausgesprochene Trüffelregion. Zwischen Mitte November und Mitte Februar begeben sich die Provenzalen auf die Suche nach dem „schwarzen Diamanten der Provence“.


Quelle der Sorgue (Fontaine de Vaucluse)

Ganz in der Nähe des Dorfes Fontaine-de-Vaucluse entspringt am Ende einer tiefgrünen Schlucht die Sorgue. Die Quelle der Sorgue ist eins der beliebtesten Naturdenkmäler und zieht dementsprechend viele Touristen an. Zu Recht – handelt es sich dabei doch um die größte Quelle Frankreichs und die fünftgrößte der Welt.

Schroffe Felsen, 230 m hoch, umgeben die Schlucht und machen den Blick frei auf die Quelle und ihr smaragdgrünes Wasser. 630 Millionen m³ werden von ihr im Jahr ausgestoßen und verlassen hier das Gebirge. Fast alles, was in einem Gebiet von 1.100 km² an Regen und Schneeschmelze versickert, gelangt unter der Erde zu ihr und tritt hier wieder an die Oberfläche.

Ein weitreichendes unterirdisches Netz von Flüssen speist die Sorgue über das ganze Jahr mit Wasser. Vor allem im Frühling und Herbst verlassen gewaltige Wassermengen die Quelle und bieten ein spektakuläres Naturschauspiel.

Keiner weiß genau, wie tief die Quelle ist. Mit einem Tauchroboter kam man bei einer Expedition 308 m tief und stieß auf Sandboden. Doch das Geheimnis der Tiefe ist nicht gelüftet. Die Sorgue-Quelle bleibt ein Mysterium.

Am besten eignet sich die Nebensaison für einen Besuch. Dann ist die Quelle nicht so überlaufen und man kommt in den vollen Genuss dieses Naturerlebnisses.